Düsternbrook • mitten im Walde, im stillsten Sonnenschein
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Krusenkoppel |
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Blick zur Förde |
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Marientempel |
An diesem Ort entstand im Jahre 1808 ein Gartenpavillon im Stile eines antiken ionischen Tempels. Als gestalterischer Höhepunkt wurde er zusammen mit dem Marienhain, einem kleinen englischen Landschaftspark, von der Stadt der dänischen Königin Marie, der Gemahlin Friedrich VI., zum Geschenk gemacht.
Der dänische Architekt Axel Bundsen (1768-1832) entwarf diesen als Teehaus konzipierten Pavillon, von dem sich zu Beginn des 19. Jh. Besucher malerische Ausblicke auf das Kieler Schloss, die Stadt sowie die Fördelandschaft boten.
Nach der Rückgabe an die Stadt Kiel im Jahre 1873 verlor der Marientempel an Bedeutung. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, erinnern heute nur noch Überreste der Gebäudefundamente an dieses einstige Kleinod früher Gartenarchitektur an der Kieler Förde.
Plattenbelag und Mauerring sind Relikte der 1935 erfolgten Umwidmung zum Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
(Quelle: Stadt Kiel)
"Mitten im Walde, im stillsten Sonnenschein": So beschrieb der Schriftsteller Theodor Storm (1817-1888) diesen Ort im Düsternbrooker Gehölz. Hier lag die Waldwirtschaft "Sanssouci", die Storm häufig besuchte, während er 1838 bis 1842 in Kiel Jura studierte.
1862/63 verfasste Storm die Novelle "Auf der Universität" und machte Düsternbrook zum Hauptschauplatz. Im Mittelpunkt steht die schöne junge Näherin Lore Beauregard, die aus einfachen Verhältnissen stammt. Von Kindesbeinen an schwankt sie zwischen ihrer tiefen Sehnsucht nach Musik, Tanz und anderen Genüssen der feinen Gesellschaft und dem Wissen, sich für immer mit einem bescheidenen Leben zufrieden geben zu müssen. Als Lore sich von ihrem Verlobten verlassen glaubt, stürzt sie sich in den Strudel der derben studentischen Tanzvergnügen. In ihrer letzten dieser Ballnächte im "Sanssouci" kommt sie zu der Überzeugung, dass sie ihren Platz im Leben verspielt hat, und sucht im Wasser der Förde den Tod.
Zu Storms Zeit lang "Sanssouci" auf einer Anhöhe, von der sich heute keine Spur mehr findet. Drei Jahre, nachdem Storm sie in seiner Novelle verewigte, brannte die Waldwirtschaft nieder. Anschließend wurde dort in großem Umfang Kies abgebaut.
Der Gedenkstein wurde zum 100. Geburtstag Storms aufgestellt.
Der Gedenkstein wurde zum 100. Geburtstag Storms aufgestellt.
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