Ira • Zorn, Wut • Anger, Wrath

Hans Burgkmair d.Ä

4. Laster

Jähzorn, Rachsucht

Dämon: Satan


Erté




Hildegard von Bingen
Liber vitae meritorum

Die Worte des Zorns:

"Ich zertrete alles und schlage alles zu Boden, was mir Unrecht tut. Warum soll ich das Unrecht aushalten? Was man nicht will, dass ich es ihm antue, das soll man mir auch nicht zufügen. Denn ich verwunde mit Schwert und schlage mit Knüppeln um mich, wenn jemand mir ein Unrecht antun wollte."
1. Teil, 11
Über den Zorn und seine Haltung:
... der Zorn ist mit der Feigheit benachbart, weil die Feigheit Beschimpfungen erntet, die dann das Feuer des Zornes entfachen, um das Schimpfen zu verbrennen und zu vernichten. ... weil der Zorn in seiner Absicht lieber wütige Seuche erzeugt als ruhige Richtigkeit schafft. So beobachtet der Mensch weder sich selbst noch die anderen, sondern wirft die Gerechtigkeit um, als ob er blind wäre, und schießt die Stürme der Raserei los. ... Manchmal greifen sie sogar den anderen in der Verletzung vor, wenn sie Angst haben, von ihnen verletzt zu werden. ... Doch nur der Mensch zerfleischt in der Bosheit des Zornes sowohl jenen, der ihn liebt, als auch den, der ihn hasst, und er gibt dem, der ihm Gutes tut, oft Böses für die Wohltat zurück. ... in seinem Zorn nicht überlegt, was gut und was gerecht ist. ... sondern in seiner Wut bisweilen auch noch das preisgibt, was selbst für ihn herabwürdigend ist. ... 
1. Teil, 72
Der Zorn ist wie das Herz des Teufels und will erschüttern, was himmlisch ist. ...
Denn der Zorn ist jener Drache, der alles verbrennt, wohin er nur geht. Er ist jener Dieb, der alles stiehlt und raubt, was er nur stehlen und rauben kann. Im Zorn verliert der Weise seine Vernunft an die Torheit, streitet der Geduldige in Ungeduld und gerät der Mäßige in Unmaß. ... Der Zorn ist jener Mord, der Körper und Seele teilt, weil er nicht erträgt, dass sie zusammengehören. ...
1. Teil, 108

Svenja Gross

antwortende Tugend: Patientia • Geduld


Píeter Brügel d.Ä.

Christian Moser - Monster des Alltags


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