Harald K. Hülsmann - Gedichte
10 Gedichte aus den Notizen des Mago-Psycho-Technikers Carl Schultes
Am Ende
der Spiegelung
eines Spiegels
in einem Spiegel
wird einer sein Lager aufschlagen.
Und man wird von ihm sprechen
wie von Columbus
oder den Astronauten.
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SILBER
SO DEM MOND ZUGEORDNET
UND KUPFER
DAS DER VENUS IST VERBUNDEN
Beide
einander zugetan
bilden den Punkt
da sich die Strahlung fängt
Und du wirst
nahe sein
dem
was aus den Falten
der Welt dir zufällt
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Sprecht das Wort -
das kurze -
dass es den Weg finde
zum Großen Ton
Wenn Kleiner Ton
und Großer Ton
sich wiederfinden
wird Farbe sein
wo jetzt noch
keine ist
und jedermann
wird Augen haben
für das Ganze der Welt
Sprecht das kurze Wort
und lasst nicht nach
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Aus Holz ein Stab
aus Silber eine Klinge
Und hinter dem falschen Grab
die gewundene Schlinge
Die Sicht ist im Kristall
in der Kugel aber der Ton
so wie im Freien Fall
der Vater folgt dem Sohn
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UND HINTER MERKURS GESICHT
DAS ABGEWANDT UND BEDECKT
FINDET IHR AUCH DAS FAHLE LICHT
DAS SICH WIE DIE SCHLANGE VERSTECKT
... am Ende aber
wird einer das Licht
zu nutzen wissen
und in seinem Scheine
den Mond
am Tage -
am rechten Tage -
sehen ...
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Wenn die Worte gesprochen sind
wird das Gewissheit sein
und Hände werden sich heben -
einige noch zögernd -
und die
welche noch jenseits sind
werden die Zeichen sehen
werden wissen
dass es auch Grüße sind
Die Worte aber
werden Bilder sein
und Bilder die Worte
Manche Bilder
werden groß und schrecklich sein
doch ihren Schrecken
werden sie verlieren
in der Fülle der Zeichen
die da gegeben werden
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Wir ehren die Schriften
die die Ahnen uns gaben
Jene die in den Feuern verbrannt
auf den Worten der Schriften flogen
Wir ehren die Worte
die jene schon sprachen
die einst hinter Feuern verschwanden
Worte die Weise von Narren schieden
in Zeiten da die Weisheit närrisch machte
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Vögel
die zu fliegen sich weigerten
Ratten
die nicht zum Biss die Zähne zeigten
Menschen
die Worten Taten zu verhindern wussten
Sie waren gleich bei Freund und Feind
die blind einer des anderen Gesicht betasteten
in der Gewissheit da nur Fremdes zu finden
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Denn Leben pulst
so auch die Zeit
lasst euch nicht täuschen
vom Anschein der Uhren
Ihr Schlagen und ihr Lauf
sind Lügen dieser Welt
Der Weg der Lügen allein
ist so durch Klarheit gezeichnet
Die Wahrheit aber zeigt sich
begrenzt und ausgedehnt zugleich
so teilen Wahrheit und Zeit sich
den Raum den beide bilden
Doch wer da sieht mit mehr als Augen
dem werden Uhren sein wie Träume
Und sie werden die Spiegel sein
die ihm die Bilder geben dieser Räume
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Da sind nur noch Worte
Silben die schwirren durch die Luft
Hände die haschen begierig danach
aber sie fangen Gebilde nicht
die unsichtbar sind
Ohren werden da manchmal hinundhergewandt
um ein Klingen ein Schwingen zu hören
von Dingen die nicht begriffen sind
Doch den Ohren werden Hände wachsen
die die Stille betasten wie ein Blinder die Schrift
und dann wird man lächelnd von Zeiten sprechen
da die Welt nur ein möbliertes Zimmer war.
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erschienen im Science Fiction Story-Reader 16
herausgegeben von Wolfgang Jeschke
Heyne-Buch 3818, München 1981
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